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Selbstbestimmtes Sterben.

Auch 12 Jahre nach dem Tod meiner Tochter Eva lässt mich dieses Thema nicht los.

Noch immer ist es in Deutschland praktisch unmöglich, mithilfe eines todbringenden Medikamentes und dem Beistand eines Arztes selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden.
Dabei gibt es seit 2020 ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Recht auf genau diese Art des Sterbens. Doch die Umsetzung dieses Gerichtsurteils blockierten Politiker aller Couleur danach jahrelang.
Dabei warten unheilbar und schwer erkrankte Menschen seit Jahren auf ein Medikament, mit dem sie in Würde und selbstbestimmt Abschied nehmen könnten, sollte das Leben und die Schmerzen absolut unerträglich werden. Zwei dieser Personen klagten erneut auf das Recht, Natrium-Pentobarbital zu erhalten. Doch das Bundesverwaltungsgericht urteilte am 7.11.2023, es gäbe auch für schwer und unheilbar Erkrankte kein Recht auf Erhalt dieses Medikaments.

Für mich ist das einfach nicht nachvollziehbar.

Es bleibt also nach wie vor nur „Evas Weg“, das sogenannte Sterbefasten.
Doch selbst das muss von Angehörigen bzw. dem Pflegepersonal zugelassen werden.

„Unwürdiges Außenbestimmsein“. So betitelte Eva später ihre kommunikationslose Zeit in Schulen oder Einrichtungen für Behinderte, als immer andere Menschen über ihr Leben entschieden.

Für mich ist die Vorstellung, irgendwelche Politiker oder „wohlmeinendes“ Pflegepersonal entscheiden, ob ich mein Leben weiter ertragen muss, auch wenn ich es beenden möchte, der absolute Horror.

Ich finde, darüber müssen wir reden.

Gelegenheit dazu gibt es derzeit im

Christophorus-Haus in München, Effnerstraße 93.

„Sterbewelten“

eine Veranstaltungsreihe im ersten Halbjahr 2024.
In zwei der Veranstaltungen wird es auch um Eva Thaler gehen.

Am 18. März von 15 – 17 Uhr
mit der Vernissage zur neuen Ausstellung über ihre Gemälde und Texte, über ihr Leben und ihr selbstbestimmtes Sterben.
„Nur sehen lernen und Liebe üben – nichts sonst.“

Am 3. April von 16 – 18 Uhr
„Ich kann nicht mehr…“ Umgehen mit Todeswünschen bei schwerer Erkrankung.

Bei beiden Veranstaltungen haben Sie die Möglichkeit, meine Bücher zu erwerben.

Die Bücher:

„Gehe zu den Sternen“

erzählt Evas Leben von Geburt an bis zum selbstgewählten Tod.
Das umfangreiche Buch enthält neben Evas Lebensgeschichte auch viele begleitende Sachthemen, weshalb es als Sachbuch gehandelt wird.

„Gehe zu den Sternen“, Steinmann Verlag, ISBN 978-3-927043-57-2, Taschenbuch, 408 Seiten, 19,80€

„Sagenhaftes Blau“

ist im Gegensatz zu „Gehe zu den Sternen“ ein Bilderbuch mit Evas Gemälden und stark reduziertem Text. Fiktiv erzählt Eva selbst ihre letzten eineinhalb Lebensjahre und beschreibt in Originaltexten Entstehung und Hintergründe der Bilder.

„Sagenhaftes Blau“, erschienen bei BOD, ISBN 9783754360101, Hardcover, 148 Seiten mit farbigen Abbildungen, 24.50 Euro

Beide Bücher können portofrei via email bei ricarda(at)gehe-zu-den-sternen.de oder über den Buchhandel bestellt werden.

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     Ricarda Thaler, im Februar 2024

6 Gedanken zu „Startseite

  1. Koehler Ingrid

    Liebe Frau Thaler,
    ich bin immmer noch total fasziniert von Ihrem Buch. Ich war lange davor aber schon der Meinung, dass es jedem Menschen selbst überlassen sein muss, wann er sein Leben beenden möchte. Ich hoffe, dass ich einmal die Kraft haben werde dieses zu beenden, wenn es mir nicht mehr lebenswert erscheint oder dass es jemanden gibt, der mir dabei hilft.
    Ich finde es unverantwortlich und menschenverachtend, wie in Deutschland mit dem Thema umgegangen wird.
    Ich beglückwünsche Sie nochmal zu dem Buch, vor allen Dingen aber zu Ihrer Lebensleistung in Bezug auf Eva. Da kann man nur sagen „Hut ab“ ! Gäbe es nur mehr Menschen, die sich so verhalten wie Sie es getan haben.

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  2. Liebl Jutta

    Liebe Ricarda,
    ganz, ganz liebe Grüße aus dem Oberland und danke, dass Sie mir den Flyer über Ihr Buch geschickt haben.
    Ich werde es mir umgehend besorgen und bin schon sehr gespannt. Sie wissen ja wie mich Evas Texte und Bilder beeindruckt habe. Noch heute erzähle ich im Bekanntenkreis von Eva, ihrem Mut und ihrer Kraft.
    Ich hoffe Ihnen selbst geht es gut und ich finde es toll, dass Sie auf diese Weise, den Verlust von Eva verarbeiten.
    Durch das Kennenlernen von Eva habe ich selbst vieles durchdacht. Ich habe die Ausbildung als Trauerbegleiterin und als Beraterin für Patientenverfügung gemacht. Auf letzteres habe ich mich jetzt spezialisiert.
    Ich melde mich wieder bei Ihnen, wenn ich das Buch gelesen habe.
    Ganz liebe Grüße
    Ihre Jutta Liebl

    Antworten
  3. Antje Bürger

    Liebe Ricarda, von Herzen Danke für Dein tief berührendes Buch über Eure Tochter Eva. Es zeugt von außergewöhnlichem Mut, das Leben zu leben wie es sich präsentiert, ganz und gar ungeplant. Von mutigem Durchhaltevermögen in Lebenssituationen, die herausfordernde Tests darstellen. Es erzählt von der Zeit, die es bei uns Menschen braucht sich zu entfalten, wie eine Blüte, deren Samenkorn in dunkler Erde beginnt zu keimen, unsichtbar und später grünt, bis sie ihre Blüte dem Himmel entgegenstreckt. Und es läßt uns wissen, das unser Seelenkleid Licht ist. …DAS NICHTS SO WICHTIG IST. DASS MAN SICH DESWEGEN ZERSTREITEN SOLLTE. NUR LIEBEVOLL MITEINANDER UMGEHEN IST WICHTIG. NUR GROSSE TOLERANZ ANDEREN GEGENÜBER HILFT ALLEN IN FRIEDEN ZU LEBEN NICHTS SONST ZÄHLT. Das sagt Eva, die so eingesperrt in ihren Körper ist, wie nur wenige von uns Lesern. Sie vermittelt noch vieles mehr, das von reiner Liebe zeugt. Das Buch ermutigt mich auch mein Leben zu meistern, im Vertrauen zu bleiben wo Schatten den Weg verdunkeln und auch, dass es tatsächlich ein ewiges Leben gibt, gleich in welcher Form. Jenseits von Gut und Böse, Richtig und Falsch. Jedem und allen gegenüber. Das Buch ist kein Mythos oder Märchen, es findet ganz real im Leben von Eva und Ihrer Familie statt. In meinem und dem eines jeden von uns. Wir alle haben die Möglichkeit Lichtes im scheinbaren Dunkel zu erfahren. Danke Eva mit Familie Thaler für Euer engagiertes einfühlsames Beispiel!
    Antje Bürger

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  4. Reinhild Keding

    Liebe Frau Thaler,

    Ihr Buch hat mich tief berührt. Die Ausdauer mit der Sie Eva begleitet haben und alles, was Ihnen nur möglich war für Evas Entwicklung und die Förderung ihrer Fähigkeit durch gestützte Kommunikation zu kommunizieren, zu tun, ganz besonders.
    Danke !!! Alles Gute! mit herzlichem Gruß
    Reinhild Keding

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  5. Petra Spencer

    Liebe Frau Thaler,
    mit großem Intresse habe ich das Buch gelesen und auch schon weiter gegeben. Da ich mit (sogenaten) behinderten Menschen arbeite, war es für mich interessant, eine andere Seite, durch das Buch zu erfahren. Und wieder ist mir dadurch klar geworden, das wir noch sehr wenig wissen über eingeschrenkte Mitmenschen, über den Umgang und das Verhalten gegnüber diese Menschen. Da wir
    (leider) nur das Äußerliche sehen und nicht erkennen was in diesem Körper vorhanden ist, noch weniger wissen, was es bedeutet ein Leben in einem eingeschrenkten Körper zu leben. Geschweige die notwendige menschenenwürdige Hilfe und Unterstützung, z.B Personal, kosten…u.s.w. die wir nicht erbringen und immer mehr eingespart wird. So ist es auch sehr verständlich über die Entscheidung ihrer Tochter Eva. Ja, wir müssen noch sehr viel lernen und bekommen es durch diese Mitmenschen vorgesetzt. Danke Eva und der gesamten Familie. „Nichts ist umsonst alles dient dem Guten“ und so wünsche Ihnen Frau Thaler viel Mut und Kraft diese Botschaft weiter zu tragen im Sinne Ihrer Tochter.
    In Achtung und Würde gegenüber die eingeschrenkten Menschen, die mir persönlich das Beste für meine Lebenszeit lehren.
    DANKE
    Petra

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  6. Claudia Kefer-Gindlhumer

    Liebe Fr.Thaler,danke für dieses Buch das ich nur mit großen Pausen lesen konnte um es einigermaßen zu verkraften.Für Sie die größte Hochachtung die man einer Mutter nur entgegenbringen kann.
    Herzliche Grüße
    CK-Gindlhumer

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